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Pokorny's dictionary :

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Pages: "89" | Query method: Match substring
Total of 46 records 3 pages

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\data\ie\pokorny
Number: 19
Root: agro- (egro-?)
English meaning: top, first, beginning
German meaning: `Spitze, oberstes, erstes, Anfang'
Material: Ai. ágra- n. `Spitze', agrē (Lok.) `an der Spitze', auch zeitlich `im Anfang zuerst', agrimá- `der erste', av. aɣra- `der erste, oberste nach Zeit Raum usw.', n. `Anfang; das oberste, Spitze'; lett. agrs (Adj.) `frühe', agri Adv. `früh, frühzeitig', agrums `die Frühe'.

    Ob hierher der lat. MN Agrippa aus *agri-p(e)d- `der mit den Füßen zuerst zur Welt kommt', W. Schulze KZ. 32, 1721, zweifelnd Lat. Eig. 2305?

    Falls ai. ágra- auf *ogro- oder *egro- zurückginge, könnte man hitt. ḫé-kur, ḫé-gur `Felsgipfel' vergleichen.

References: WP. I 38 f., Pedersen Hitt. 183.
Pages: 8-9
PIE database: PIE database
Number: 146
Root: au-lo-s (: ēu-l-)
English meaning: tube, hole
German meaning: `Röhre, längliche Höhlung'
Material: Gr. αὐλός m. `Rohrflöte, längliche Höhlung', ἔν-αυλος m. `Flußbett', αὐλών m. f. `Bergtal, Schlucht, Graben, Kanal, Meerenge'; aksl. ulьjь, lit. aulỹs und sekundär avilỹs `Bienenstock', ursprüngl. die Höhlung im Baum, in der sich der Schwarm ansiedelt, aksl. ulica f. `Gasse, Straßein geschlossenen Ortschaften (*enger Hohlweg)', lit. aũlas f., apr. aulinis `Stiefelschaft', apr.aulis `Schienbein'.

    Arm. , uɫi `Weg' und (vgl. die Bed. `Bauch' von lat. alvus) yɫi `schwanger' (mit Ablaut ū, Pedersen KZ. 39, 459; Ableitungen uɫarkem und ylem `schicke')*);

    ----------------------

    *) Das arm. Wort mit der Ablautstufe idg. ū̆. Ob mit derselben auch lett. ula, ulá `Radnabe'? (wäre das `röhrenförmige Loch', in dem die Achse eingefügt ist; Lidén IF. 19, 321).

    ----------------------

    nnorw. aul, aule und (mit idg. ēu- als Hochstufe zu au-) jōl `angelica silvestris', anord.(huann-) jōli `der hohle Stengel (der angelica archangelica)', beide Pflanzen heißen in Norwegenauch sløke, dessen Grundbed. ebenfalls `Rohr' ist (Falk-Torp 474 und 1492 unter jol und dem von Schroeder zum germ. Ablaut 58 f. ebenfalls berangezogenen Schiffsnamen jolle).

    Hierher mit lat. Umstellung von aul- zu alu̯- auch alvus m. f. `Höhlung, Wölbung, Unterleib, Bauch', alveus `längliche Vertiefung, Höhlung; Wanne, Mulde, Trog; Bienenkorb; Flußbett', obwohl Zeit und Begrenzung der Umstellung noch gänzlich unklar sind (s. Thurneysen IF. 21, 177, Sommer Hdb.2 78).

References: WP. I 25 f., WH. I 34 f., anders Banateanu REtlE 1, 122.
Pages: 88-89
PIE database: PIE database
Number: 147
Root: au̯o-s
English meaning: grandfather
German meaning: `Großvater mütterlicherseits'
Material: Arm. hav, Gen. havu `Großvater', lat. avus `Großvater, Ahn'; fem. lat. avia `Großmutter' (s. zuletzt Leumann-Stolz5 204), zweifelhaft gr. αἶα als `Urmutter Erde' (vgl. Brugmann IF. 29, 206 ff., Schwyzer Gr. Gr. I 473; anders Jacobsohn Phil. 67, 484 f., Kretschmer Glotta 5. 307); avītus `großväterlich, angestammt' ist wohl nach marītus gebildet, alter i-St. in lit. avýnas `Bruder der Mutter'; i̯o-Ableitung apr. awis `Oheim', aksl. *ujь ds. (ujka `Tante'), air. (h)áue `nepos', mir. (a), úa ds.; en-St.: got. awō `Großmutter', anord. afi `Großvater', āi `Urgroßvater', ags. ēam, afries. ēm, ahd. ōheim, nhd. Oheim, Ohm (nach Osthoff PBrB. 13, 447 *awun-haimaz `der im Heimdes Großvaters Lebende'), nach R. Much Germ. 205 aus *auhaim < idg. *au̯os k̂oimos `lieber Großvater', vgl. cymr. tad cu [*tatos koimos] `Großvater'), lat. avunculus `Bruder der Mutter' (wohl kosendes Deminutiv eines *avō, -ōnis); cymr. ewythr, acorn. euitor, bret. eontr `Oheim' (*au̯en-tro-).

    Daß unser Stamm ursprünglich die Großeltern mütterlicherseits bezeichnete, wird durch die Worte für `Oheim oder Tante mütterlicherseits' wahrscheinlich, s. Hermann GGN. 1918, 214 f.

    Da arm. hav auch auf *pap- zurückgehen könnte, wäre au̯os nur nord-westidg. Ob hierher hett. ḫu-uḫ-ḫa-aš (ḫuḫḫaš) `Großvater'? Lyk. *χuga `mütterl. Großvater' scheint eher für kleinasiatischen Ursprung zu sprechen.

References: WP. I 20 f., WH. 88 f., 851, Pedersen Lyk. u. Hitt. 25 f., Risch Mus. Helv. 1, 118 ff.
Pages: 89
PIE database: PIE database
Number: 325
Root: deik̂-
English meaning: to show
German meaning: `zeigen'
General comments: woraus lat. und germ. z. T. `mit Worten auf etwas hinweisen, sagen', mehrfach auch `das Recht weisen, auf den Täter hinweisen, beschuldigen' entwickelt
Derivatives: Partiz. Pass. dik̂-tó-s; dik̂ā `Richtung', dik̂-ti- `Anweisung', deik̂o-s `Richtung'
Material: Ai. dídeṣṭi, diśáti, dēśayati `zeigt, weist', av. daēs- Aor. dōiš- `zeigen' (daēsayeiti, disyeiti, daēdōišt) `zeigen; jemandem etwas zuweisen, zusprechen', Partiz. ai. diṣṭá- (= lat.dictus); diṣṭi- `Weisung, Vorschrift', av. ādišti-š `Anweisung, Lehre' (= lat. dicti-ō, ags. tiht `Anklage', ahd. in-, bi-ziht ds., nhd. Verzicht), ai. diś- f. `Weisung, Richtung', diśā `Richtung' (= δίκη `Recht', woraus wohl lat. dicis causa `nur der Form wegen, zum Schein'), deśá- `(Richtung), Gegend' = an. teigr s. unten;

    gr. δείκνῡμι, sekundär δεικνύω `zeige', kret. προ-δίκνῡτι `ἐπιδείκνυσι', δει̃ξις `das Zur-Schau-Stellen' (mit sekundärer Hochstufe), δίκη s. oben, δίκαιος, δικάζω, ἄδικος; das Perf. Med. δέδειγμαι, und δει̃γμα `Beweis, Beispiel' nicht mit idg. g, sondern gr. Neuerung;

    lat. dīcere `sagen', dīcāre `feierlich verkünden, zusprechen, weihen', osk. deíkum `dicere', umbr. teitu, deitu `dicito', ablautend osk. dicust `dixerit', umbr. dersicust ds., osk. da-díkatted `dēdīcavit', lat. dīciō `die Macht eines Herrn über andere, Botmäßigkeit, Gerichtsbarkeit', indīcāre `anzeigen', index `Anzeiger, Angeber; Zeigefinger' (wie auch ai. deśinī `Zeigefinger'), iūdex `der das Recht Weisende', vindex (vindicāre = vim dicere), causidicus; über urir. *Eku̯o-decas, Lugudec(c)as (Gen. Sg.) s. unter dek̂-1.

    got. gateihan `anzeigen, verkündigen', anord. tēa, jünger tiā `zeigen, darstellen, ankündigen', ags. tēon `anzeigen, verkündigen', ahd. zīhan `anschuldigen, zeihen', wozu anord. tīgenn `(*monstratus) vornehm', tīgn f. `Rang; vornehmer Mann'; ahd. zeigōn `zeigen', wovon zeiga `Weisung'; inziht usw. s. oben; ferner anord. teigr m. `geradliniges Wiesenstück' (`*Richtung' = ai. deś- `Gegend, Platz, Land'), ablautend ags. tīg, tīh `Anger, Weide', mnd. tī(g) m. öffentlicher Sammelplatz eines Dorfes', ahd. zīch `forum'.

    Hierher vermutlich mit der Bed. `Finger' (= `*Zeiger') und sekundär, aber bereits alt `Zehe', ahd. zēha, ags. tāhe, , anord. `Zehe' (*dóik̂u̯ā), mnd. tēwe, nhd. und südd. zēwe ds. (*doik̂-u̯ā), und das wohl aus *dicitus durch Dissimilation gegen das tonlose t entstandene lat. digitus `Finger, Zehe'.

    Hitt. tek-kuš-ša-nu-mi `mache erkennbar, zeige' hierher nach Sturtevant Lang. 6, 27 f., 227 ff.; bezweifelt der Bildung wegen von E. Forrer bei Feist 204.

    Daneben idg. doiĝ- in got. taikns f. `Zeichen, Wunder', taikn n. ds., ahd. (usw.) zeihhan n. `Zeichen', ags. tǣcan, engl. teach `lehren', anord. teikna `zeigen, bedeuten, bezeichnen', ahd. zeihhonōn `zeichnen', got. taiknjan `zeigen', ahd. zeihinen ds.

    Aus germ. *taikna stammt finn. taika- `Vorzeichen'.

    Ob deik̂- und deiĝ- aus dei- `hell glänzen' (auch `sehen') als `sehen lassen, aufblitzen lassen' erweitert sind?

References: WP. I 776 f., WH. I 348 f., 351, 860, Schwyzer Gr. Gr. I 696 f., Feist 204, 472.
Pages: 188-189
PIE database: PIE database
Number: 326
Root: dek̂-1
English meaning: to take
German meaning: `nehmen, aufnehmen', daher `begrüßen, Ehre erweisen'. Aus der Bed. `annehmen, gern aufnehmen' fließt die Bed. `gut passend, geeignet, sich schicken, ziemen, es jemandem recht machen; als unannehmbar darstellen, etwas einem gut scheinend machen, lehren, lernen'
Derivatives: dek̂os- n. `Zierde, Ehre'
Material: Ai. daśasyáti `erweist Ehre, verehrt einen Gott, ist gnädig' (Denomin. von *daśas- = lat. decus), daśā́ f. `Zustand, Schicksal'; av. dasǝm n. `Habe, Vermögensstück'; ai. Desiderat. dīkšatē `weiht sich', dīkšā́ `Weihe' (*di-dk̂-s- mit sekund. ī), dákšati `ist tüchtig, macht es einem recht, ist gefällig', dákša-ḥ `tüchtig, geschickt' (aber av. daxš- `lehren, unterweisen', npers. daxš `Geschäft, Mühe' bleiben wegen des Gutturals fern), dehnstufig ai. dāśnṓti, dā́šṭi, dā́śati `bringt Opfer dar, erweist Ehre, gewährt', dāśvás- `die Götter ehrend, fromm'; av. dāšta- `erhalten, erlangt' (Partiz.);

    nach Frisk Etyma Armen. 25 f. hierher arm. ǝncay `Gabe' aus *ǝnd-tisāti- (urarm. -tis- aus *dēk̂-); ob auch hierzu tesanem `ich sehe'? (vgl. unten δοκεύω); anders Meillet Esquisse 135;

    gr. (ion. äol. kret.) δέκομαι `nehme an', att. δέχομαι, athemat. hom. 3. Pl. δέχαται (das χ nach *δέχθω, Infin. δέχθαι), Aor. δέκτο, Partiz. δέγμενος, vgl. προτίδεγμαι προσδέχομαι Hes. (γμ statt κμ); das κ ist bewahrt in δοκός `[Aufnahme] balken', δοκάν θήκην Hes. (daraus lat.doga `Gefäß'), δοκάναι αἱ στάλικες Hes., δεζάζω `besteche', δωρο-δόκος `der Geschenkenimmt', δεξαμενή (Partiz. Aor.) `Wasserbehälter', ἀρι-δείκετος `ausgezeichnet' (ει metr. Dehnung); Nasalpräsens *δεικνvμαι (: ai. dāśnṓti) im Partiz. δεικνύμενος `huldigend, grüßend', zu δεικανόωντο `sie begrüßten'; Intensiv δειδέχαται ds., δει-δίσκομαι `begrüße' (für *δη-δέ(κ)-σκομαι nach den Präs. auf -ίσκω); δει- kann δη- (idg. ē) gelesen werden, δεικν- auch δεκν-, und δεικα- kann metr. Dehnung für δεκα- sein (Schwyzer Gr Gr. I 648, 697); Kausativ δοκέω (= lat. doceō `meine, scheine', δοκει̃ μοι `es scheint mir' (`ist mir annehmbar'); δόξα f. `Meinung, Ruhm' (*δοκ-σα), δόγμα n. `Beschluß', δόκιμος `ansehnlich, erprobt'; δοκεύω `beobachte', προσ-δοκάω `erwarte'; über διδάσκω s. unter dens-1.

    alb. ndieh `sich befinden' (*dek̂-skō-?); ndesh `antreffen' wohl slav. Lw.? S. unter dēs-;

    lat. decet, -ēre `es ziemt sich, ziert, paßt gut', decus, -oris n. `Zierde, Würde', dignus `würdig' (aus *dec-nos, eigentl. `geziert mit'); umbr. tic̨it decet' (s. dazu EM. 257); Kausativ doceō, -ēre `lehre' (`lasse einen etwas annehmen'); discō, -ere, didīci `lerne' (aus *di-elk̂-skō);

    air. dech `der beste' (= lat. decus); auch in PN Echuid (*ek̂vo-dek̂-s), Gen. Echdach, Luguid, Gen. Luigdech (urir. Lugu-deccas mit cc = k), falls nicht e für älteres i steht; dann zu deik̂- `zeigen', in der Bed. `befehlen'.

    Vielleicht hierher germ. *teh-u̯ōn in ags. teohhian, tiohhian `meinen, bestimmen', teohh, tiohh `Schar, Gesellschaft', tēon (*tehōn) `bestimmen', ahd. gizehōn `in Ordnung bringen', mhd. zeche `Anordnung, Zunft, Zeche, Gesellschaft', nhd. Zeche, mhd. zesem (*teksma-) `ununterbrochene Reihe', wozu vielleicht mit Dehnstufe (*tēʒ-u̯ō) got. tēwa `Ordnung', gatēwjan `anordnen'; s. darüber auch unter deu̯ā- `sich räumlich vorwärts bewegen'.

    Unsicher aksl. dešǫ, desiti `finden', skr. dȅsîm dèsiti `treffen', refl. `jemandem begegnen', čech. po-desiti und u-desiti `einholen, erwischen'; ablautend russ.-ksl. dositi `finden, begegnen'; s. auch unter dēs-.

    Toch. A täk- `urteilen, entscheiden'; zweifelhaft A tāskmāṃ (*tāksk-māṃ) `ähnlich', Van Windekens Lexique 137; Pisani Rč. R. 1st. Lomb. 76, 2, 30.

    Zum es-St. ai. daśas(yáti), lat. decus stellen sich auch die Worte für `rechts' (Specht KZ. 62, 218).

    dek̂s- mit verschiedenen Suffixen:

    Ai. dákṣiṇa-, dakṣiṇá- `rechts, südlich, geschickt', av. dašina- `rechts', lit. dẽšinas ds., dešinė̃ `die rechte Hand', aksl. desnъ `rechts'; gr. δεξιτερός = lat. dexter, -tra, -trum (Komp. dexterior, Superl. dextimus), osk. destrst (abgekürzt für *destrust) `dextra est', umbr. destrame `in dextram'; gr. δεξιός `rechts, glückverkündend, geschickt, gewandt' (von δεξι- mit Formans -Fo-, vgl. gall. Dexsiva dea); (das Suffix -u̯o- wohl nach *lai-u̯os, skai-u̯os `links') air. dess `rechts, südlich', cymr. deheu (*deksovo-) ds., got. taíhswa, ahd. zeso `rechts', got. taíhswō- ahd. zes(a)wa `die rechte Hand'; alb. djathtë `rechts' (das von G. Meyer damit gleichgesetzte ksl. destъ ist wohl Verderbnis für desnъ, s. Berneker 187).

References: WP. I 782 f., WH. I 330 f., 346 f,, Trautmann 53, 54, Schwyzer Gr. Gr. I 648, 678, 684, 697, Wistrand Instrumentalis 14 ff.
Pages: 189-191
PIE database: PIE database
Number: 441
Root: ed-
English meaning: to eat
German meaning: `essen'
General comments: ursprüngl. athematisch, aber meist thematisch geworden
Derivatives: Nominalformen: ed-ono-, ed-men-, ed-u̯en/-u̯r̥ `Essen, Speise'; Partiz. Perf. Pass. ēd-to- (?), ēdi̯o- `eßbar, Speise'; ēdo-, ēdā `Speise'; edont-, dont-, dn̥t- `Zahn'.
Material: Ai. athem. Präs. 1. Sg. ád-mi, 3. Sg. át-ti `ißt', Perf. ādimá (: lat. ēdimus, got. etum) ;themat. im Medium ada-sva;

    av. 3. Sg. Konj. aδāiti;

    arm. utem `esse', themat. (*ōd-);

    gr. hom. Infin. ἔδμεναι, Fut. (alter Konj.) ἔδ-ο-μαι, Imper. ursprüngl. *ἔσθι (: ai. addhí), danach sekundär ἐσθίω (ἔσθω) `esse'; sekundär themat. ἔδω (nach Partiz. ἐδοντ- und der danach aufgekommenen 3. Pl. ἔδοντι), Perf. hom. ἐδ-ηδ-ώς, ἐδήδοται (nach πέπο-ται), att. ἐδήδοκα;

    lat. edō, ēs, ēst usw. `essen' (Länge des ē entweder alt oder nach der sog. Lachmannschen Regel zu erklären; ob alt im Partiz. ēsus und Supinum ēs(s)um?); Perf. ēdī; osk. Infin. edum, über umbr. ezariaf s. unten S. 288;

    air. Konj. ci-ni estar `obgleich er nicht ißt' (*ed-s-tro), Fut. īss- (*i-ed-s-), Perf. dofūaid (*de-u(p)o-od-e), Partiz. esse `gegessen' (*ed-ti̯o-); cymr. ys `ißt' (*ed-ti);

    got. themat. itan (Perf. 1. Pl. ētum, ahd. āzum usw.: alat. ēdimus), anord. eta, as. ags. etan, engl. eat, afries. īta, ahd. ezzan `essen' (= ai. ádanam `Fuller', gr. ἐδανόν `Speise'); mit Präfix fra- (*pro-): got. fra-itan `aufzehren', ags. fretan `nagen', ahd. frezzan `fressen'; kaus. got. fra-atjan; anord. etia `verzehren lassen', ags. ettan `grasen lassen', ahd. azzen, ezzen `zu essen geben, abweiden lassen', nhd. ätzen, eigentlich `eine scharfe Flüssigkeit sich einfressen lassen';

    bsl. *ēd-mi in:

    lit. ė́du, ė́džiau, ė́sti (alt. ́[d]mi, 3. Sg. ė́st) `essen, fressen', Supin. ė́stų; lett. ę̂mu (älter *ę̂mi) und êdu, êst ds., Supin. êstu; apr. īst, īstwei `essen'; aksl. jamь (*ěmь), 3. Sg. jastъ (*ěstъ) idg. *ēd-ti), 3. Pl. jadętъ (idg. *ēdn̥ti), Infin. jasti (alt ěsti), Supin. jastъ, ačech. jěst;

    lit. Partiz. ́dęs, apr. īduns, aksl. jadъ `gegessen habend';

    hitt. et- `essen', Imper. e-it (et), 1. Sg. Präs. e-it-mi (etmi), 3. Pl. a-da-an-zi (adanzi); das erste a durch Assimilation?, s. Friedrich IF. 41, 371; anders Pedersen Hitt. 128;

    in Kompositis: gr. ἄ̄ρι-στον (*-d-tom) `Frühstück'; mit Dehnung im Kompositum δειπνηστός `Essenszeit', δορπηστός `Zeit des Abendessens, Abend' (vgl. auch hom. ὠμησής `Rohes essend': ai. āmād- ds.); gr. ἐδεστός, -τέος ist aus *ἐστός, *ἐστέος nach ἔδομαι ausgestaltet (wie ἐδεσθη̃ναι aus *ἐσθη̃ναι).

    Nominalbildungen:

    1. Dehnstufig:

    ēdi̯o-, ēdi̯ā: in ai. ādyá- `genießbar' (ādyūna- `gefräßig' ist von *ādyu-ḥ `Essen' abgeleitet);

    anord. ǣtr `eßbar' (vgl. auch got. afētja m. `übermäßiger Fresser');

    lit. ́džios f. Pl. `Raufe', ėdžià `Fresser' (ursprüngl. `Fraß'), ė̃dis m. `Speise', mės-ė̃dis `Fleischfresser'; apr. īdis m. `Essen'; russ. jěžá `Essen, Speise' (u. dgl.; s. Berneker 271 f.);

    über lat. inĕdia `Fasten' s. WH. 393.

    ēdo-, ēdā: in anord. āt n. `Fressen, Speise' (auch āta f. `Fressen, Nahrung'), ags. ǣt n., as. āt n., ahd. āz n. `Speise' (vgl. auch got. uzēta m. .Krippe'), lit. ė́da f. `das Essen' (= anord. āta), lett. êdas f. Pl. `Fraß', apr. īdai f. Nom. Sg. `das Essen', aksl. оbědъ `Mahlzeit' (vielleicht auch jadъ `Gift', s. Berneker 271 f.), russ. jědá f. `Frühstück, Speise'.

    ēdi-: in aksl. jadь `Speise', medv-ědь `Bär' (Honigesser, vgl. ai. madhv-ád- ds.).

    ēd-to-: in lit. ė́stas `gegessen', apr. Subst. Dat. Sg. īstai `Essen', mbg. jasto `Portion Speise', usw.

    ēdes-: in lit. ė̇̃desis `Speise', ėskà f. `Appetit', alt `Fraß, Aas' = lat. ēsca (*ēd-s-) `Speise, Fraß, Aas', lett. ēška `Vielfraß'; ahd. as. ās `Fleisch eines toten Körpers, Köder, Aas', ags. ǣs `Aas' (*ēd-s-om); aksl. jasli Pl. m. `Krippe' (*ēd-s-li-); wenn umbr. ezariaf `escas' bedeutet, kann es vielleicht aus *ēdes-āsio- erklärt werden; anders über lit. ėskà EM2 295.

    Mit ō: gr. ὠδίς f., Pl. ὠδι̃νες `Geburtswehen', ὠδίνω `bin in Wehen' (Frisk Etyma Armen.13); ἐδ-ωδ-ή `Speise' (vgl. ἐδηδώς); dazu lit. úodas, lett. uôds m. `Mücke' (Schulze KZ. 43, 41 =Kl. Schr. 627; von Zubatý AfslPh. 16, 407, Brugmann Grundr. I2 337 zu wruss. wadzen `oestrus' gestellt).

    2. Normalstufig, z. B.:

    ai. ádman- n. `Speise' (: ἔδμεναι); -advan- `essend';

    arm. erkn `Geburtsschmerz' (*edu̯ōn), erk `Plage' (*edu̯o-?);

    hom. εἶδαρ, -ατος n. `Nahrung' (d. i. ἔδαρ, vgl. ἔδαρ βρω̃μα Hes.), ἐδητύς, ἔδεσμα `Speise';

    lat. prandium `Frühstück' (*pram-ediom?), edulus `Esser' (s. auch WH. I unter acrēdula, ficedula und monēdula), edūlis `eßbar' (darf wegen des von Fick III4 24, Falk-Тоrp unter jætte als *etuna- `Vielfresser' oder `Menschenfresser' unserer Wurzelf. angereihten anord. jǫtunn `Riese', ags. eoten `Gigant', älter ndd. eteninne `Hexe' ein alter u-St. edu- angenommen werden?);

    3. ŏ-stufig: ὀδύνη (äol. aber ἔδυνα) `Schmerz' (vgl. lat. cūrae edācēs), ὀδύρομαι `empfinde Schmerz' usw. (beeinflußt von μύρομαι `weine').

    edont-, dont-, dn̥t- `Zahn', wahrscheinlich altes Partizip Präs.

    Ai. dán m., Akk. dántam (*dont-), Gen. datáḥ (= lat. dentis) `Zahn' (sekundär dánta-ḥ m.); av. dantan- m. ds., dātā f. ds.;

    arm. atamn, Gen. -man `Zahn' (*edn̥t-mn̥);

    gr. (ion. att.) ὀδών, -όντος `Zahn' (att. ὀδούς Neubildung nach (δι)δούς), äol. ἔδοντες (ὀδόντ- assimiliert aus *ἐδόντ-?), νωδός `zahnlos' für *νωδων nach στράβων : στραβός u. dgl.;

    lat. dens, -tis m. (*dn̥t-s); osk. dunte[s] ist Ablat. `dentibus';

    air. dēt n., cymr. bret. dant, corn. dans `Zahn' (*dn̥t-);

    ahd. zand, ags. tōð (Dat. Sg., Nom. Pl. tēð, kons. St.), anord. tǫnn (Nom. Pl. teðr, tennr, kons. St.); schwundstufig (aus den schwachen Kasus), got. tunþus (aus dem Akk. tunþu = lat.dentem) `Zahn' (Ableitung ags. tūsc `Fangzahn' aus *tunþ-ska-);

    lit. dantìs, Gen. Pl. dantų̃ (dial. auch dančių̃) `Zahn';

    slav. wohl in poln. dzięgna `Mundfäule, Entzündung des Zahnfleisches' (*dęt-gna, s. Berneker 190).

    Formen mit e-Stufe stehen demnach nicht fest; anord. tindr `Spitze, Felsspitze', mhd. zint, -des `Zacke, Zinke', ags. tind m. ds., ahd. zinna (*tindjā) `Zinne', ahd. zinko (*tint-kō) `Zinke' gehören zu air. dind `Hügel, Hebe', phryg. Δίνδυμος Bergname, illyr. VN Δίνδαροι.

References: WP. I 118 ff., WH. I 340 f.
Pages: 287-289
PIE database: PIE database
Number: 442
Root: edh-
English meaning: sharp
German meaning: `spitz'
Derivatives: edh-lo-s `stechend'
Material: Lat. ebulus, f. und -um n. `Niederholunder, Attich';

    ablaut. (mit k-Suffix) gall. und gallorom. odocos `Attich';

    ahd. attuh, attah, as. aduk `Attich' (aus dem Kelt. entlehnt);

    bsl. *edlā- und *edli- f. `Tanne' in

    apr. addle (*edle), lit. ẽglė (daraus dial. ãglė), lett. egle ds. (sekundär ē-St.; -g- aus -d-);

    hierzu wohl Iterat. lit. adýti `sticken', lett. adît `stricken', vgl. lit. ãdata `Nähnadel';

    ksl. usw. jela (*edlā), russ. jelь, ačech. jedl usw. (*edli-).

References: WH. I 14, 388 f., Trautmann 66.
See also: Ob zum Folgenden (edh-2 )?
Pages: 289-290
PIE database: PIE database
Number: 745
Root: (*gʷhēi- :) gʷhǝi-, gʷhǝid- : gʷhīd-
English meaning: bright, shining
German meaning: `hell, leuchtend'
Derivatives: gʷhǝi-d-ro-s ds.
Material: Gr. φαιδρός `klar, hellglänzend, leuchtend; heiter, vergnügt' (= lit. giẽdras), woneben φαιδι- im φαίδιμος `glänzend, stattlich'; φαιός `schummerig, dämmerig, bräunlich, grau' (Gdf. *φαι-ός oder -σός); φαικός λαμπρός Hes.;

    lit. giẽdras, gaidrùs `heiter, klar' (davon giedrà, gaidrà f. `schönes Wetter'), lett. dziedrs `azurblau', ablautend dzīdrums `Klarheit'; lit. gaĩsas (*gʷhǝid-so-s), gaisa `Lichtschein am Himmel', lett. gàiss m. `Luft, Wetter', gaišs (*gaisus) `klar', gàisma f. `Licht', lit. gaĩsras m. `Lichtschein am Himmel, Feuersbrunst; Zorn', gaĩzdras m. `Lichtschein am Himmel'; wohl auch apr. gaylis `weiß'.

References: WP. I 665, Trautmann 75.
Pages: 488-489
PIE database: PIE database
Number: 746
Root: gʷheiǝ- : gʷhī-
English meaning: vein, sinew
German meaning: `Ader, Sehne, Band'
Derivatives: gʷhī-slo- ds.
Material: Cymr. gi-au Pl. `Nerven, Sehnen';

    lit. gijà `Faden im Aufzug eines Gewebes', lett. dzija `Faden, Pl. Garn';

    aksl. ži-ca `Sehne', russ. dial. žíca `Kammgarn', skr. žȉca `Faden, Draht, Schnur, Saite'; die bsl.-Formen könnten auch zu gʷii̯ǝ- gehören.

    gʷhīslo-:

    Arm. jil `Sehne, Schnur';

    lat. fīlum `Faden';

    lit. gýsla `Ader, Sehne, Blattrippe', lett. dzîsla, dzîksla `Ader' (die Nasalierung in žemait. gį́nsla ist sekundär), apr. pettegislo `Rückenader'; aber aksl. žila, russ. žíɫa, skr. žȉla usw. `Ader, Sehne' sind Neubildungen zu ži-ca, s. oben.

References: WP. I 670, 694, WH. I 497 f., Trautmann 87, 90.
Pages: 489
PIE database: PIE database
Number: 747
Root: gʷhel-
English meaning: to wish
German meaning: `wollen'
Material: Gr. θέλω, ἐ-θέλω (zum Präfix s. ē̆-, ŏ-Part.) `will, wünsche', ablautend φαλίζει θέλει Hes.; ἐπιζάφελος `heftig';

    anord. gildra f.; gildri n. `Falle', gilja `verlocken', aschwed. giæl-skaper `Unzucht';

    aksl. želěti, želati, iter. russ.-ksl. žalati `wünschen', aksl. želja `Wunsch, Sehnsucht' (auch `trauern' und `Trauer' durch Anlehnung an žalь `Schmerz' von *gʷel- `stechen').

References: WP. I 692.
Pages: 489
PIE database: PIE database
Number: 748
Root: ĝhu̯el-
English meaning: to bend, swerve
German meaning: `sich krümmen, von der geraden Richtung abbiegen (auch geistig und sittlich) u. dgl.'
Derivatives: ĝhu̯elo-s `gekrümmt'
Material: Ai. hváratē `biegt von der geraden Richtung ab, macht krumme Wege', hválati `gerät auf Abwege, strauchelt, irrt', juhurāṇá- `mißglückend', víhruta- `schadhaft, krank', hruṇāti `geht irre', Partiz. hrutá-, geneuert hvr̥tá-; hū́rchati `geht schief, gleitet, schwankt, fällt'; hváras- n. `Krümmung', hvará- m. `Schlange', vihrút- f. `Art Schlange oder Wurm';

    av. zbarǝmna- `krumm gehend', zbaraɵa- n. `Fuß daēvischer Wesen', zbarah- n. `Hügel', zūrah- n. `Unrecht, Trug', npers. zūr `falsch; Lüge';

    gr. φαλίπτει μωραίνει Hes., φαλός `stammelnd, töricht' Hes. und wahrscheinlich φάλος m. `hornartiger Vorsprung am Helm', vermutlich φολκός, Beiwort des Thersites B. 217, etwa `krummbeinig'; vielleicht auch ἀποφώλιος `trügerisch' (ō-stufig), φη̃λος `betrügerisch', φηλήτης `Betrüger', φηλόω (dor. φᾱλόω) betrüge';

    lat. fallō, -ere `täuschen, betrügen; unwirksam machen; sich entziehen; unbemerkt bleiben' (`*krumme Wege machen; ausbiegen'; *ĝhu̯elnō, vgl. ai. hruṇāti);

    lit. nuožvelnùs `abschüssig'; žvalùs `geschickt; flink, behend' (`*sich leicht biegend'); ablaut. įžvil̃nas `schräg, schief' (*ĝhu̯ḷ-), pažvil-ti, -au `sich neigen', žvylúoti `schaukeln, schwanken'; pražul̃nas (*ĝhul-) `schräge, schief', pažùlnus ds.; atžúlas, -us `schroff, hart, unhöflich, unbarmherzig' u. dgl.;

    lett. zvel'u, zvêl'u, zvel̂t `wälzen, fortbewegen, umwerfen; schlagen', refl. `sich schwerfällig fortbewegen, sich wälzen, umfallen', zval̂stîtiês `wanken, schwanken', zval̂ns `schwankend';

    aksl. zъlъ `böse, schlimm', skr. zȁo (f. zlȁ), russ. zoɫ (f. zɫa) ds.;

    vielleicht *ĝhu̯-el- aus einem ĝheu- `schief' erweitert; vgl. *ĝhu̯-er- in lit. žurlė `eine Rankenpflanze' (*ghu̯r̥-lo-), gr. θέρμος m. `Feigenbohne' (*gu̯her-mo-).

References: WP. I 643 f., WH. I 448, Trautmann 372 f.
Pages: 489-490
PIE database: PIE database
Number: 1445
Root: pank-, pang-
English meaning: to swell
German meaning: `schwellen'
General comments: bedeutungs- und ursprungsverwandt mit baxmb-, paxmp-, bu-, pu- usw. (oben S. 94 f.) `aufblasen, schwellen'
Material: Lat. pānus (*pank-no-) `entzündliche Geschwulst, Büschel der Hirse', rom. pāna; davon pānīcum `Pflanze mit einem Büschel'; panceps `ἕλκος κτήνους ἐπὶ τραχηλίου' Gloss. (aus *pāno-caps), pantex `Wanst, Gedärme (auf Grund eines Partiz. *panc-to-s `geschwollen, aufgeblasen');

    aksl. počiti sę `inflāri', pǫčina `mare', poln. pąk `Knospe', pęk `Bündel', russ. puk `Bündel, Büschel, Strauß', púc̀a `Blähung' usw.; mit Media aksl. pǫgy `corymbus', pǫgvica `globulus'.

References: WP. II 6, WH. II 248.
Pages: 789
Number: 1446
Root: pap(p)a
English meaning: Daddy; meal
German meaning: Kinderlallwort für `Vater; Speise'
Material: Gr. πάππα Vok., -ου Gen. `Papa', πάπας πατρὸς ὑποκόρισμα, πάππος `Großvater' (daraus lat. pappus), παππίᾱς `Väterchen', παππάζειν `Papa sagen'; skyth. Ζευ̃ς Παπαι̃ος; lat. pāpa, pappa Kinderlallwort für `Speise; Vater', pappō -āre `essen'; nhd. pappen `essen' (mit stockender Lautverschiebung durch nebenhergehende Neuschöpfung).
References: WP. II 4, WH. II 249, 250;
See also: vgl. appa oben S. 52.
Pages: 789
Number: 1447
Root: pā̆r-
English meaning: to show; be visible
German meaning: `zeigen; sichtbar sein'
Material: Gr. πεπαρει̃ν `vorzeigen', πεπαρεύσιμον εὔφραστον, σαφές Hes.; lat. pāreō, -ēre `erscheinen, sichtbar sein, sich zeigen; Folge leisten, gehorchen', appāreō, compāreō `erscheine' (parret, nach Festus für pāret, wie bāca : bacca usw.).
References: WP. II 6, WH. II 252 f.
Pages: 789
PIE database: PIE database
Number: 1448
Root: parīkā
English meaning: concubine
German meaning: `Buhlerin, Konkubine'
General comments: nur iran. und irisch
Material: Av. pairikā `dämonische Buhlerin', mp. parīk, np. parī `Peri' (iran. *parīka); mir. a(i)rech `Konkubine'.
References: Thurneysen IF. 42, 146 f., WP. II 7.
Pages: 789
Number: 1449
Root: pāsó-s
English meaning: a relation
German meaning: `Verwandter'?
Material: Gr. πηός, dor. πᾱός `Verschwägerter', παω̃ται συγγενει̃ς Hes.; lat. pāri-cīda (*pāso-kaidā) jünger parri-cīda `Mörder an nahen Verwandten'; nach Wackernagel Gnomon 6, 458 aus *parso-cīda zu ind. puruṣa- `Mensch' aus ai. *purṣa-.
References: WP. II 7, WH. II 253 f.
Pages: 789
PIE database: PIE database
Number: 1450
Root: pasto-
English meaning: solid
German meaning: `fest'
Material: Ai. pastyá-m `Wohnsitz'; arm. hast (i-St.) `fest'; aisl. fastr, ags. fæst, as. fast, ahd. festi, nhd. fest.
References: WP. II 7 f.
Pages: 789
PIE database: PIE database
Number: 1657
Root: seĝh-, seĝhi-, seĝhu-
English meaning: to hold, possess; to overcome smbd.; victory
German meaning: `festhalten, halten; einen in Kampf überwältigen; Sieg'
Derivatives: seĝhos- n. `Sieg', seĝhu-ro- `siegreich'
Material: Ai. sáhatē `bewältigt, vermag, erträgt', sáhas- n. `Gewalt, Sieg' = av. hazah- n. `Gewalt(tat), Raub', ai. sakṣa-, sakṣáṇa- `Bändiger, Sieger', sáhu-ri- `gewaltig, siegreich' (: gr. ἐχυρός, ὀχυρός, vgl. auch germ. *sigus-), av. haz- `sich bemächtigen, erwerben' (Präs. *zĝh-ō, z. B. 1. pl. Opt. zaēmā = gr. σχοι̃μεν, redupl. *se-zĝh-o-, assimiliert av. zaza-, z. B. 3. Pl. zazǝntī, Part. Perf. Akt. za-z-va Nom. Sg., za-z-uš-u Lok. Pl.; dehnstufig außer Perf. akt. ai. sāsā́ha auch Med. sāsāhḗ, Partiz. sāhvás-, Präs. sā́hati, Imp. sā̆́kṣva `sei siegreich';

    Gr. ἔχω (εἶχον, ἔσχον, ἔσχηκα, ἕξω und σχήσω) `halte, besitze, habe'; hom. ῝Εκτωρ, lesb. ἕκτωρ `Zurückhalter', ἕξις `Verhalten, Befinden', ἑκτικός `gewohnt, leidend', ἐχυρός, ablautend ὀχυρός `haltbar, sicher, befestigt' (: ai. sahuri-, das ursprgl. o-St. war), ἐχέτλη `Pflugsterz' (= cymr. haeddel f. ds. < *seĝhedhlā), ἀζηχής (*ἀ-δια-εχής) `ohne Einhalt etwas tuend'; vom -es-St. εὐ-εξος εὐφυής Hes., εὐεξία `Wohlbefinden', ἑξη̃ς `der Reihe nach' (Gen. eines Adj. *ἑξός), ἑξείης ds.;

    o-stufig: ἔξ-οχος `hervorragend', Adv. ἔξοχον, ἔξοχα `weitaus', danach hom. ὄχα `weitaus', ὄχος `Halter, Bewahrer', ὀχέω `halte, stütze; halte aus, (er)trage', ὀχεύς `Riemen, der den Helm festhält, Spange, Riegel';

    mit ō: εὐωχέω `tische auf, bewirte reichlich' (Dehnung nach dem Vorbild der Komposita); ἀν-, δι-, κατ-, συν-οκωχή (im Anschluß an Perf.-Bildungen, wie ὀπωπή produktiv gewordene Dehnung);

    schwundstufig: ἴσχω (*si-zĝh-ō) `halte an, habe', ἰσχάς f. `Anker', σχει̃ν (s. o.), σχεθ-έειν, -ει̃ν, -έμεν `halten', ἄ-σχετος `unaufhaltsam; unerträglich (Leid)', σχέσις f. `Haltung, Zustand', σχέτλιος `unermüdlich, hartnäckig' (`*aushaltend'), σκεθρός `knapp, genau' (`*eng anliegend'), σχεδόν `nahe, beinahe' (`*sich eng woran haltend'), σχερός `ununterbrochen', ἐπισχερώ Adv. ds., σχη̃μα `Haltung, Gestalt, Form', σχολή `Einhalten, Ruhe, Muße; (wissenschaftliche) Beschäftigung in Mußestunden' (ein damit ablautendes *ἄσχαλος `wer sich nicht halten kann' vermutet man als Grundlage von ἀσχαλάω, ἀσχάλλω `bin unwillig, ungehalten, zornig'); ἰσχύ̄ς, -ύος `Stärke'(*ι-σχῡ-ς) zu ai. vi-sah- `in der Gewalt haben';

    kelt. PN Segisū(*-ō), Sego-māros, GN Segomō(n), f. Segetā, ON Sego-dūnon, Sego-briga, Segontion, mir. seg m. `Stärke', cymr. hy `kühn'; cymr. haeddel, mbret. haezl, nbret. héalf., `Pflugsterz' (= ἐχέτλη, s. oben; a aus e, ebenso (?) in :) cymr. haer `entêté, pressant', Haer `Frauenname', haeru `versichern, behaupten'; cymr. mbret. hael `cordial, généreux'; cymr. hoel `clavus' (*soĝhlā);

    illyr. ON Segesta in Pannonien, Ligurien, Sizilien;

    got. sigis n. `Sieg', ahd. sigi m. ds., german. PN Sigi-merus, Segi-mundus usw. (idg. neutr.-is- oder -es-St.), ahd. sigirōn `siegen'; ahd. sigu m., ags. sigor `Sieg', ahd. PN Sigur-mār (idg. neutr. -us-St.).

References: WP. II 481 f.
Pages: 888-889
PIE database: PIE database
Number: 1658
Root: sei-, soi-
English meaning: to be damp, to drip
German meaning: `tröpfeln, rinnen, feucht'
Material: Mit l-Formans: FlN: venet. Silis, Silarus, ligur. Silarus, illyr. Silarus (Lukanien), hispan. Sil; mir. silid `tropft, fließt, läßt fließen', teilweise mit sel- `sich bewegen' (s. unter su̯el-) kontaminiert; ags. sioloþ `See'; lit. séilė `Speichel, Geifer';

    mit m-Formans: cymr. hufen `Rahm' (*soimeno-); ahd. nhd. seim `Honigseim', aisl. seimr `Honigscheibe', ablaut. simi m. `Meer', dän. sima av `abträufeln', westfäl. siǝmern `sickern' (as. *simarōn).

References: WP. II 464 f.;
See also: vielleicht die Grundlage von seikʷ- und seip- `ausgießen'.
Pages: 889
PIE database: PIE database
Number: 1659
Root: sē(i)-1
English meaning: to sift
German meaning: `sieben'
Derivatives: sē-tlo- `Sieb'
Material: Gr. ἤθω, ἤθεω `siebe', ἠθμός m. `Seihtuch, Sieb'; ablautend (wohl ī-) ἱμαλιά̄ τὸ ἐπίμετρον τω̃νἀλεύρων Hes., ἱμαλίς, -ίδος `Schutzgöttin der Mühlen' u. dgl.; (über lat. simila `feinstes Weizenmehl' s. aber WH. II 538); mir. sīthlad `das Sieben' (das th von sīthal `Eimer'); cymr.hidl, mbret. sizl, nbret. sil `Sieb' aus *sē-tlo- = aisl. sāld n. `Sieb' = got. *sēþl, vorausgesetzt durch karel. siekla, finn. seula `Sieb'; lit. síetas `Sieb' = aksl. sito ds. (*sēi-to-), lit. sijóju, -ti `sieben'; slav. *sějǫ, *sěti (*sějati) in aksl. pro-sěati `σινίασαι' serb. sȉjati `sieben', (Präs.-St. *sēi̯a-, Prät.-St. *sii̯ā-); alb. shosh `siebe'(*si̯ā-s);

    *sēi- `sieben' ist wohl als `durch ein Geflecht fallen lassen' eine Sonderanwendung von *sēi- `entsenden, werfen, säen, fallen lassen'.

References: WP. II 459, Trautmann 254.
Pages: 889
PIE database: PIE database
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